Klimastudie
Das Stadtklima wurde genauestens unter die Lupe genommen.
Die Vorgehensweise in diesem Projekt lehnt an die Stadtklimaanalysen in Graz an, die vor rund 25 Jahren erstmals beschrieben und seither mehrfach aktualisiert und überarbeitet worden sind. Die letzte Version, Stadtklimaanalysen 1986, 1996, 2004, 2011 (Lazar & Sulzer 2013), wurde wie die Vorgängerversionen von den Universitätsprofessoren Dr. Reinhold Lazar und Dr. Wolfgang Sulzer verfasst. Beide sind auch im Rahmen der Klimastudie in Trofaiach beteiligt. Die Messkampagne selbst wird vom Ingenieurbüro Borovsky & Duschek durchgeführt, die diesbezüglich auf jahrelange Erfahrung zurückgreifen kann.
Der Schwerpunkt in der Stadtgemeinde Trofaiach liegt auf der Erfassung der klimatischen Verhältnisse im Stadtgebiet, wobei auch die zukünftige Entwicklung hinsichtlich des Klimawandels eine wichtige Rolle spielt. Stark versiegelte Flächen können innerstädtisch für die Ausbildung einer Wärmeinsel sorgen, wodurch die Temperaturen dort vor allem in der Nacht einige Kelvin über dem Umland liegen.
Auch die Strömungsverhältnisse können eine wichtige Rolle spielen und sich auf das Stadtklima auswirken. Grundsätzlich liefern Seitentäler und Hänge in der Nacht kühle Frischluft in die Täler und Becken; dieses System kann durch die Geländemorphologie, aber auch große Bauwerke quer zur Hauptabflussrichtung behindert werden.
Die Möglichkeit der Implementierung Grüner Infrastruktur ist ein wichtiger Teil dieses Projektes. Dazu zählen beispielsweise Bäume und Wiesen, aber auch Fassadenbegrünung und Gründächer. Die klimatische Wirkung solcher Strukturen können höchst unterschiedlich sein: Eine Wiese ist grundsätzlich als positiv zu betrachten. Fehlen jedoch schattenspendende Bäume, kann eine trockene Wiese an heißen Tagen zu einer Heizfläche werden.
Im Rahmen des Projekts wurden neben der Aufstellung von drei Temperatur/Luftfeuchte-Sensoren sowie einer Windstation für die Dauer eines Jahres (11/2019 – 10/2020) auch zwei Messfahrten durchgeführt, um linienhafte Informationen über die Temperaturverhältnisse zu erhalten. Diese Erkenntnisse können auf ähnliche Flächen umgelegt werden und bilden eine wichtige Grundlage für die Erstellung der Klimatopkarte. In dieser werden Flächen annähernd gleicher klimatischer Verhältnisse zu einzelnen Zonen zusammengefasst. Diese Karte ist in weiterer Folge eine wichtige Grundlage für die Erstellung der Karte der planerischen Hinweise, wo Empfehlungen und Maßnahmen ausgearbeitet werden und für die Stadtentwicklung als Grundlage dienen sollen.
Studienersteller: http://www.ibbd.at/